Der Venustransit am 8. Juni


Nun ist der Venustransit Geschichte. Ich gebe hier kurz meine Eindrücke dieses Ereignisses wieder. Unser Beobachtungsplatz war wie so oft in der Nähe von Scheyern auf einer Hügelkuppe mit guter Rundumsicht. Da ich den kompletten Transit mit der CCD-Camera aufnehmen wollte, mußte ich mein Teleskop gut poljustieren. Das hieß: In der Nacht um 3 Uhr aufstehen, nach Scheyern fahren und das Instrument aufstellen und justieren. Der Wettergott meinte es gut mit uns (Hans Kern war noch mit dabei) und so konnten wir den Vorübergang der Venus vor der Sonne in voller Länge bei allerbesten Bedingungen beobachten und fotografieren.

Hans beobachtete mit einem TeleVue 85 und Binoansatz im Weißlicht und im H-Alpha (mit Coronado Solarmax). Außerdem hatte er einen Feldstecher mit 100mm Öffnung und Weißlichtfilter dabei. Ich nahm die Venus mit meinem TOA 130 auf´s Korn. Die Aufnahmebrennweite wurde durch einen Reducer von 1000mm auf 780mm verringert. Damit passte die Sonne gerade noch ins Bildfeld meiner ST-2000 XM. Notebook, Funkuhr, Batterien und eine schattenspendene Schachtel um den Bildschirm des Notebook im grellen Sonnenlicht ablesen zu können, ergänzten meine Ausrüstung. Auch die obligatorische Sofi-Brille fehlte nicht. Visuell durfte ich bei Hans mitgucken und hatte unglaublich viel Spaß dabei, da seine Ausrüstung überwältigende Bilder dieses Events lieferte.

Ich spare mir jetzt den ganzen Ablauf zu kommentieren. Nur soviel: Zwischen 7Uhr20 und 13Uhr24 MESZ entstanden 820 Aufnahmen im Weißlicht mit der CCD-Camera bei überdurchschnittlichem Seeing und einige Digibilder mit der Nikon Coolpix 995. Beim Eintritt der Venus konnten wir eine riesige Protuberanz sehen, die dem Ganzen einen dramatischen Touch gab. Deshalb vergassen wir wohl auch auf den Lichtsaum der Venus zu achten. Dieser fiel uns erst beim Austritt, als wir im Weißlicht beobachteten, auf. Das Tropfenphänomen konnten wir - wie soviele andere - nicht erkennen.

Einige Bilder des Events und unseres Beobachtungsplatzes sehen Sie hier: Die Belichtungszeiten betrugen zwischen 0,02 und 0,01s, als Filter dienten die Baader-Folie mit ND 5,0 und ein H-Alpha-Filter mit 15nm HWB.


 
Hans beobachtet mit dem TeleVue Refraktor Im Vordergrund mein Takahashi TOA, dahinter Hans mit seinen Gerätschaften
Der Coronado Solarmax H-Alpha-Filter Ohne meine Schattenspendeschachtel hätte ich mich beim Betrachten des Monitorbildes meines Laptop wohl sehr schwer getan
Unsere Gerätschaften Mit dieser Ausrüstung bin ich jedesmal unterwegs. Ach wie schön wäre doch eine eigene Sternwarte...
 

7Uhr24 MESZ 8Uhr20 MESZ
9Uhr20 MESZ 10Uhr25 MESZ
11Uhr25 MESZ 12Uhr24 MESZ
13Uhr05 MESZ 13Uhr20 MESZ
Eintritt der Venus Austritt der Venus
 

Weitere Bilder in höherer Auflösung und Animationen finden Sie in meiner digitalen Galerie Galerie digital



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